Warum DICOM-Daten im Browser anonymisieren?

Überall dort, wo medizinische Bilddaten verarbeitet werden, müssen Patientenkennungen, Aufnahmeumstände und weitere Metadaten bereinigt werden, sobald Studien die Einrichtung verlassen oder mit externen Partnern geteilt werden. Reine Handarbeit führt fast zwangsläufig zu Lücken—besonders, wenn ausgelastetes Personal die Prüfung übernimmt. Der DICOM-(.dcm)-Viewer/-Anonymisierer auf ixam.net ist darauf ausgelegt, vollständig im Browser zu laufen. Dateien lassen sich damit anonymisieren, ohne dass Daten übertragen werden.

Das Tool unterstützt gängige Transfer-Syntaxen wie DICOM Explicit VR / Implicit VR Little Endian sowie Explicit VR Big Endian. Sobald die Metadaten geparst sind, erscheinen sensible Attribute in einer strukturierten HTML-Ansicht. Dadurch lassen sie sich in Freigabeprozessen oder bei Dokumentationspflichten schnell prüfen. Die Archivierung muss natürlich weiterhin den internen Richtlinien folgen, doch die Möglichkeit, alle Tags clientseitig zu bewerten, reduziert Reibungsverluste im Alltag. Drag & Drop oder die Dateiauswahl lösen unmittelbar Warnhinweise, Zusammenfassungen und Tabellen aus und zeigen bis zu 200 Tags auf einen Blick. Da Anonymisierungsvorschläge, Preset-Schalter und Download im selben Bildschirm liegen, bleibt der Zustand vor und nach Anpassungen jederzeit nachvollziehbar. Beschriftungen und Buttons folgen der typischen Anonymisierungsreihenfolge.

Unterstützte Browser und Laufzeit-Anforderungen

Der Viewer/Anonymisierer richtet sich an aktuelle Chromium-Browser (Google Chrome, Microsoft Edge) sowie die stabile Firefox-Version. Er nutzt File API und Offscreen Canvas, weshalb Versionen ab Jahrgang 2023 empfohlen werden. In iOS Safari kann das Rendering der Vorschau nach dem Laden verzögert starten—kontrollieren Sie vor dem Export, ob alle Masken korrekt wirken. Verarbeitete Daten werden nicht im Browser-Speicher abgelegt; das Schließen des Tabs gibt den Speicher frei. Auf verwalteten Klinikrechnern sollten Download-Rechte und Audit-Vorgaben vorab geprüft werden, damit Exporte regelkonform bleiben.

Eingebettete Informationen mit Pixelmasken abdecken

Nicht selten sind Namen, QR-Codes oder andere Kennungen direkt im Pixelbild enthalten. Die Canvas-Ansicht erlaubt es daher, rechteckige Masken zu zeichnen, die beim Generieren der anonymisierten Datei geschwärzt werden. Standardmäßig bleibt das Pixel Data unverändert. Jede Maske lässt sich jedoch per Checkbox aktivieren/deaktivieren oder einzeln löschen, wodurch exakt gesteuert werden kann, welche Bereiche überdeckt werden.

Sensible Tags nach Kategorien geordnet

Die interne Struktur SENSITIVE_TAGS fasst repräsentative Attribute nach Kategorien zusammen—Patientenidentität, Kontaktangaben, Datumswerte, Koordinaten, Gerätedaten, Befundnotizen und mehr—und weist jeder Position Standardaktionen samt Alternativen zu. Die Liste hebt Einträge nach Kategorie hervor und ermöglicht das Nullsetzen von Werten, das Leeren von Zeichenketten, das Schreiben von "ANONYMIZED" oder das Neu-Generieren von UIDs per Klick. Gerade Datums- und Koordinaten-Tags, die leicht übersehen werden, sind bereits so vorkonfiguriert, dass sie im Standardfall geleert oder regeneriert werden.

Betriebsmodi per Preset umschalten

Zwei Presets bilden die Anonymisierungsrichtlinien ab: „Forschung (vollständige Anonymisierung)“ und „Interner Austausch (nur Patientenkennungen ausblenden)“. Das Forschungs-Preset verdeckt Kennungen, Datumswerte, Koordinaten und Geräteinformationen für maximale De-Identifizierung. Das interne Preset konzentriert sich auf Patienten- und Kontakt-Tags, damit der klinische Kontext erhalten bleibt. Beim Anwenden eines Presets werden die empfohlenen Aktionen automatisch auf alle Tags übertragen, lassen sich aber jederzeit individuell überschreiben—ideal, um lokale Governance-Vorlagen abzubilden.

Anonymisierung mit anschließendem Download

Nach dem Parsen erscheinen die Buttons zum Aktualisieren der Vorschau und zum Download nebeneinander. So können Anwender die vorgeschlagenen Aktionen prüfen, die Vorschau neu berechnen und die anonymisierte DICOM-Datei sofort lokal speichern. Da der gesamte Ablauf im Browser verbleibt, besteht kein Risiko, dass Dateien beim Austausch mit Externen in die Cloud hochgeladen werden. Zudem beschreibt eine integrierte Anleitung die Schritte vom Drag & Drop bis zur Speicherung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Folgen Sie für die Bedienung dieser Reihenfolge.

  1. Öffnen Sie den DICOM-(.dcm)-Viewer/-Anonymisierer im Browser und lesen Sie Haftungsausschluss sowie Einführung oben auf der Seite.
  2. Laden Sie eine DICOM-Datei über den Button Datei auswählen oder per Drag & Drop in das Analysefeld.
  3. Prüfen Sie die unmittelbar erscheinenden Metadaten und Warnungen, wechseln Sie bei Bedarf das Preset und bestätigen Sie die Vorschläge.
  4. Falls im Bild weiterhin Kennungen sichtbar sind, wechseln Sie zur Vorschau, ergänzen Sie rechteckige Masken und steuern Sie ihre Anwendung über die Checkboxen.
  5. Kontrollieren Sie, ob die zugewiesenen Aktionen Ihrer Absicht entsprechen, und überschreiben Sie einzelne Felder bei Bedarf manuell.
  6. Klicken Sie auf „Anonymisierungsvorschau aktualisieren“, um den Bearbeitungsstand zu prüfen, und anschließend auf „Anonymisierte DICOM herunterladen“, sobald alles passt.
  7. Schließen Sie den Tab nach Abschluss und löschen Sie gegebenenfalls lokale Caches entsprechend der Hausrichtlinien.

Wichtige Hinweise

Das Tool verändert bewusst keine komprimierten Pixel Data und traversiert keine verschachtelten Tags innerhalb von Sequenzen (SQ). Die UID-Neuerstellung hält sich an die DICOM-Spezifikation und verwendet ausschließlich Dezimalziffern. Ergänzen Sie den Ablauf um weitere Prüfungen, wenn komprimierte Bilder oder tief verschachtelte Strukturen Identifikatoren enthalten könnten. Da erzeugte Dateien nur im Browser-Arbeitsspeicher existieren, müssen die hausinternen Vorgaben zur Gerätebereinigung und Protokollierung trotzdem eingehalten werden.

Referenzen

Schlussbemerkungen

Dieser Artikel dient als Referenz für Einrichtungen im Gesundheits- und Forschungsbereich, die mit DICOM-Daten arbeiten. Er ersetzt keine medizinische Beratung oder Diagnoseempfehlung. Beachten Sie stets die Sicherheitsrichtlinien, gesetzlichen Vorgaben und Ethikfreigaben Ihrer Organisation und benennen Sie eine verantwortliche Person, die sicherstellt, dass anonymisierte Dateien nicht auf Patienten zurückgeführt werden können. Die beschriebenen Spezifikationen entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung; spätere Änderungen entnehmen Sie bitte der aktuellen Dokumentation und den Release Notes.

DICOM-Anonymisierung bedeutet weit mehr, als offensichtliche Tags zu löschen. Auch Koordinaten, Datumswerte und UIDs, die den klinischen Ablauf widerspiegeln, müssen sorgfältig behandelt werden. Durch die Kombination aus reinem Browser-Processing, vordefinierten Richtlinien und Pixelmasken stellt der DICOM-Viewer/-Anonymisierer von ixam.net ein stabiles Werkzeug für den anonymisierungsorientierten Alltag dar.